WELTREISE – Teil Afrika
Ich fahre seit August 2011 um die Welt. Auf einer ungewöhnlichen Route – das geb ich ja zu 😉
88 Nicht-EU Länder / 44.444km per Fahrrad / >100.000km via Land & Luft / max. Höhe: 7134m / min. Temperatur: -40C / Spaßfaktor: 100% :o)
Zuerst durchquerte ich Asien samt einer kleinen Runde im Winter durch Sibirien, legte einen Zwischenstopp in Afrika ein um nun zur Zeit durch Zentral- und Südamerika zu radeln um die ein oder anderen Abenteur zu erleben…
– Hier der komplette Routenverlauf / KARTE: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jufjzkxvuctinqjh
– und hier alle FOTOS & VIDEOS: https://plus.google.com/photos/106524308067217946609/albums
Und wo ich gerade bin findet ihr hier: www.facebook.com/fritz.wa oder schreibt mir eine Nachricht!
PS: Wer sich fragt wo exakt welches Bild aufgenommen wurde: Alle Bilder sind mit Geo-Koordinaten versehen und über den obigen Link zu jedem Bild abrufbar!!!
VIEL FERNWEH wünsche ich! =)
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Von Südafrika durch die Nationalparks bis Kongo
Von März bis Mai 2012 durch die Länder Südafrika, Lesotho, Swasiland, Mosambik, Botswana, Simbabwe, Sambia & Dem. Rep. Kongo.
Frisch angekommen über Dubai aus Asien (Siehe Bericht ASIEN) stehe ich (Fritz) nun am Kap der Guten Hoffnung.
Und auf gehts durch den Süden Afrikas konfrontiert mit einer gänzlich neuen Kultur.
Wieso es gute Hoffnung heisst weiss ich auch nicht – aber schoen ist’s im Sonnenuntergang.
In Lesotho ist man in einem schroffen Gebirge auf einsamen Strassen, teils Schotterpisten unterwegs. Auch die Höhen von bis zu 3400m sind nicht zu unterschätzen.
Weite saftig grüne Landschaften findet man in gesamt Afrika öfters als wir es uns in Europa so vorstellen – Nein Afrika besteht nicht nur aus Steppe und Wüste!
Hier in Lesotho erlebt man noch das pure Afrika so wie man es sich vorstellt mit einsamer weiter Landschaft, Dörfern nur bestehend aus kleinen Hütten, Mini-Lädchen mit fast nichts zum Einkaufen und Menschen in Wolldecken gewickelt um der Kälte in dieser Höhe zu trotzen.
Man staunt nicht schlecht wenn man früh aufwacht und ein etwas ungewohnlicher Türsteher als Zeltbewacher vorm Eingang steht 😉
Hier mal ein echtes Passfoto auf einem fast 3000er Pass 🙂 Ich wuerde Lesotho schon fast als kleines Hochgebirge bezeichnen.
Der berühmte Sanipass von Lesotho hinunter geblickt nach Südafrika – hier kommen nur Allradfahrzeuge hoch … und Fahrradfahrer 😉
Auch so kann man eines Morgens aufwachen =) Am Abend wollten wir gerade das Zelt halbwegs sicher neben einer Tankstelle in Südafrika aufstellen, als ein Typ aus einem Auto ausstieg und sagte, wir können hier doch nicht zelten – kommt mit. Also noch Nachts mit ihm mit und er fuhr uns zu seinem – was wir vorher nicht ahnten – eigenen 5 Sterne Hotel mit 8 Zimmern. Eine Suite war für die Nacht samt Pool unser.
Danke an die Gastfreundschaft nicht nur hier in diesem Land.
Da stellt man sein Rad mit einem wachsamen Auge ab, denn eine Woche zuvor wurde hier eine Anglerin von einem Krokodil verspeist sagte man uns.
Auch wenn die Menschen nichts hatten wurden wir trotzdem immer in ihre Häuser eingeladen und wir haben bis tief in die Nacht erzählt und erzählt. – Manchmal ein wenig zu lang …
Danke für den netten Hinweis am Abend an Fahrradfahrer, dass Löwen und Elefanten kreuzen :-/ Da sind wir dann doch erstmal OHNE zu zelten ins nächste Dorf nach dem Elektrozaun weitergefahren. 🙂
Ihr könnt raten was ich anhatte: Halbschuhe, Sandalen oder Flip-Flops !?! 😉
In den Krüger Nationalpark durften wir nicht per Fahrrad hinein, aber als wir noch vor dem Eingang ein wenig warteten und dies einem Einheimischen erzählten – gab er uns sofort seinen Schlüssel für sein Auto und sagte wir sollen einfach in 2 Tagen wieder vorbeikommen und sein Auto gegen die bei ihm untergestellten Räder tauschen.
Stellt euch das mal in Deutschland vor!!! Einfach so einer 5min-Bekanntschaft den Autoschlüssel in die Hand drücken 🙂
Dieser Freund blieb dann erst einmal 10min dort stehen und mit unserem kleinen Golf hatten wir keine Chance vorbei zu kommen.
Seit Botswana bin ich nun allein unterwegs gewesen, da mein Freund wieder zurück nach Deutschland geflogen ist. – Aber man trifft schnell neue Radlerfreunde 😉
Man findet in dieser einsamen Landschaft bei Nacht kein einziges Sternzeichen, da einfach zu viele Sterne am Himmel zu sehen sind!
Nun auf durch die Steppe mit netten Hinweisschilder, die man in Deutschland vergeblich sucht.
Dass diese Schilder nicht zu unrecht aufgestellt worden sind beweist dieses Foto – diesen Tieren allein im Nichts zu begegnen, flösst einem sehr grossen Respekt ein.
Nichts desto trotz hatten zumindestens meine Elefanten genauso grossen Respekt vor dem orangenem Radler wie ich vor ihnen! Bei den riesigen Giraffen an diesem Tag war es ähnlich.
Über einen normalen Grenzübergang nach Simbabwe auf einer in meiner Karte als grosse Hauptstrasse eingezeichneten Strasse zu den Victoriafällen.
Getroffen habe ich auf dieser Piste an diesem Tag genau einen Jeep, aber das nächste Foto beweist, …
Ich war hier nicht alleine – Nachts sollte ich in dieser Gegend nichts verloren haben sagte man mir, da etwas grössere Kätzchen auf Nahrungssuche sind. – Da sitzt man in seiner Mittagspause mit einem Herzschlagen da, das man nicht mal bei dem grössten Lampenfieber hat. Als kleine Sicherheit mehr für mein Gewissen als richtige Sicherheitsmassname hatte ich beim Essen in dem hohen Gras immer das kleine Klapp-Opinel-Messer in der einen Hand und das belegte Brötchen in der anderen. Zusätzlich drehte mein Kopf wie ein Uhu ständig umher um irgendwelche Tiere ausfindig zu machen.
Jaaaa das ist Nervenkitzel pur !!!
Auf dem Weg trampend durch Sambia gabs immer mal Verpflegung.
Willkommen in der Demokratischen Republik Kongo – eines derärmsten Länder unserer Erde, in der zur Zeit meiner Durchreise im Norden Krieg war und Verkehrsverbindungen innerhalb des Landes zerstört waren. Kein Zug oder keine Strasse existiertem mehr von Süden kommend gen Nordwesten zur Hauptstadt Kinshasa, so dass ich notgedrungen innerhalb des Landes fliegen musste 🙁
Auch hier wurde ich von den Ärmsten in die Slums in ihre Bretterbuden eingeladen und durfte den Babysitter spielen 🙂
Alle LKW und PKW im Kongo sind völlig überladen, ein Zeichen von Armut. – Genauso wie das Vorhandensein von Miniapotheken in den kleinsten Dörfern um für völlig überhöte Preise abhängig machende Tabletten zu verkaufen.
Diese Kinder hatten noch NIE in ihrem Leben einen „Weissen“ gesehen – und der kam dann auch noch per Fahrrad – da haben alle Erwachsenen einfach nur noch mit dem Kopf geschüttelt.
Die Kleinsten rannten Freude strahlend auf mich zu – die etwas Älteren rannten zu Beginn voller Angst einfach nur weg. – Das sind Eindrücke die ich nie vergessen werde!
Die Kinder finden mich immer wieder faszinierend.
Ich wollte einen Freund in einem einsamen Dorf besuchen, leider war es unmoeglich per Fahrrad durch den Dschungel oder über die Sandpisten zu kommen. Auch Trampen funktionierte bei den 3 völlig überfüllten Jeeps pro Tag nicht.
Für über 100US$ durfte ich schliesslich auf dem Ersatzrad durchgeschüttelt mitfahren. Für die knapp 200km benötigten wir 1,5 Tage ohne Pausen in der Nacht !!!
Ja und hier sassen dann noch 6 Leute!!! + 2 Hinten aussen dran 😉
Es rannten!!! immer 4-6 Männer neben dem Jeep mit Schaufeln her um die Strasse, die täglich vom Regen halb weggespült wurde freizuschaufeln und Bäume aus dem Weg zu schleppen – unbegreiflich!
Die Reise in das Dorf Kasongo-Lunda hat sich trotz alledem mehr als gelohnt. – Zum einen um meinen Freund (einen Einheimischen) zu treffen, der es nicht glauben konnte, dass ich es irgendwie doch noch per GPS bis in das Dorf gefunden hatte und zum anderen diese fazinierenden Gesichter live mit meinen eignen Augen zu sehen und über die Probleme in dem Dorf zu sprechen.
Ausnahmslos ALLE hatten oder haben im Moment Malaria, auch mein Freund hatte für 3 Jahre mit dieser Krankheit zu kämpfen. – Obwohl es wenig zu Essen gab, war für mich glücklicherweise zu sehen, dass keiner hungerte. Wer weiss wie das noch weiter drin im Urwald aussah.
Puppen braucht man hier nicht, denn schon 6 Jaehrige schleppen den ganzen Tag ihre kleinen Geschwister rum.
Kinshasa, die Hauptstadt DR. Kongo mit seinen knapp 10Mio Einwohnern. – Ich habe auf meiner Reise in meinen Augen KEIN teureres Land durchreist wie dieses. Selbst in der Hauptstadt waren die Preise für Dinge höher als in Japan und in den Dörfern im Inland waren die Preise ein 2-3faches von dem!!!
Was für ein Kulturschock dann von dort anfang Mai 2012 über einen 23h Zwischenstop über New York gen Mexiko zu fliegen!
… UND KEINE ANGST ICH FAHRE NOCH IMMER UM DIE WELT 😉
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– Hier noch einmal der komplette Routenverlauf / KARTE: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jufjzkxvuctinqjh
– und alle FOTOS & VIDEOS: https://plus.google.com/photos/106524308067217946609/albums
Wo ich gerade bin findet ihr hier: www.facebook.com/fritz.wa oder schreibt mir eine Nachricht und fragt nach!
Ein Freund von mir war vor vielem Jahren mal mit Rad und Zelt im Krüger, und er ist dann tatsächlich nachts von Löwen am Zelt geweckt (und zum Glück nicht verfrühstückt) worden.
Klasse Fotos, machen – wie alle deine Berichte – enormes Fernweh!
Schöner Bericht! Tolle Fotos. Ich war mit meiner besseren Hälfte selbst 4 Jahre auf Weltradeltour. Kann somit vieles nachempfinden. Danke!
Grüße Wi grenzenlos