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Mit dem Tandem durch die Provence

Seit 1994 verbringen Elke und ich unsere Frühjahrsurlaube überwiegend in der Provence.
Wir erkunden die Straßen und Wege in den Alpilles, in den Dentelles de Montmirail und den Monts de Vaucluse rund um den Mont Ventoux überwiegend mit dem Tandem, die richtig knackigen Singletrails bleiben allerdings den Einzelrädern vorbehalten.
Die hier beschriebenen und bebilderten Tagestouren sind nicht Radreisen im eigentlichen Sinn, machen aber vielleicht Lust darauf, sich dieses so sinnesfreudige Stückchen Erde durch eine Mehrtagestour zu erschließen.

Tandem

 

Alpilles

Stadtgründungsbogen

Südlich von Avignon liegt am Nordrand des kleinen Höhenzuges der Alpilles die Stadt St. Rémy-de-Provence. Das römische Stadtgründungtor zeugt von einer langen Besiedlung der Gegend.

Mausoleum

Direkt neben dem Triumphbogen steht das sogenannte Mausoleum, beide Gebäude bilden den Eingang zur römischen Siedlung Glanum.

Von St. Rémy-de-Provence aus fahren wir hoch in die Alpilles, wer die Berge scheut, kann aber auch weite Flachetappen unter die Räder nehmen. Arles ist gut zu erreichen und auch die Camargue liegt nur eine Tagestour entfernt.

Alpilles

Die Alpilles werden von einer Unzahl von Wegen durchzogen, die angelegt wurden, damit im Falle von Waldbränden, die hier recht häufig sind,  die Einsatzkräfte der Feuerwehr schnell vor Ort sein können. Für Mountainbiker sind sie ein Paradies.

Les Baux

Im Felsenort Les Baux-de-Provence mitten in den Alpilles waren einst die Minnesänger zu Hause. Später gab der Ort dem in der Umgebung abgebauten Mineral Bauxit seinen Namen, heute ist er eine Touristenattraktion.

Bei Les Baux

Das Höllental bei Les Baux ist überhaupt nicht abschreckend.

mühle

Solche Windmühlen gibt es noch viele in  der Provence. So ähnlich wie diese in Goult sieht auch die Mühle von Daudet in Fontvielle aus, in welcher der Dichter seine Briefe aus meiner Mühle verfasst haben soll. Den im Buch geschilderten Kauf und den Einzug in die Mühle hat Daudet allerdings frei erfunden.

Barbegal

In der vom Charakter her trockenen Provence haben die Römer Trinkwasser über viele Kilometer in Kanälen und über Aqädukte hinweg zu den großen Städten geführt. Der bekannteste Aquädukt ist der Pont du Gard. Nicht ganz so spektakulär, dafür aber auch nicht so überlaufen ist der Aquädukt von Barbegal. Hier wurde das in den Alpillen gewonnene Wasser für Arles über eine Senke hinweg geführt. Am Ende des Hanges trieb es dann auch gleich noch 16 Mühlen an.

Blühender Mohn

Überall grünt und blüht es in der Provence, während bei uns in der Heimat noch Schnee liegt.

 

Dentelles de Montmirail

Col de la Chaine

Östlich von Orange erheben sich die Berge der Dentelles de Montmirail.  Wer die scharfkantigen Gipfel und die schroffen Grate zum ersten Mal sieht, fühlt sich wahrhaftig an Klöppelspitzen erinnert.

Pas de Loup

Auch die Dentelles sind von einer großen Zahl von Waldwegen für die Brandbekämpfung durchzogen, so dass sie von allen Seiten für Radfahrer erschlossen sind.

Seguret

Wenn wir einmal die Höhe erreicht haben, rollt es am Fuß der Felsen gut dahin.

In den Dentelles

Manchmal hilft allerdings nur noch Schieben.

Schwertlilien

Immer wieder halten wir an, um die wilden Schwertlilien, die förmlich aus den Felsen wachsen, zu bewundern.

Romanin

Ihr Maximum erreichen die Dentelles in der Crête de Saint-Amand mit einer Höhe von 730 m.

Weinfelder

Ab und zu lugt zwischen den Hügeln der Mt. Ventoux hervor, mit seinen 1912 m der Riese der Provence.

MTB-Wege

Auch die Mountainbiker kommen in den Dentelles auf ihre Kosten.

Tandems

Völlig unverhoftt treffen wir mitten in den Bergen in dem kleinen Dörfchen Suzette noch weitere vier Tandems der verschiedensten Bauweisen.

Vaison

Am Nordrand der Dentelles liegt die quirlige Stadt Vaison-la-Romaine, neben Beaumes-de-Venise im Süden ein guter Ausgangspunkt für Radler, die Berge ringsum zu erkunden.

Vilasse

Der Name Vaison-la-Romaine weist darauf hin, dass hier die Römer gesiedelt hatten. Neben dem römischen Theater und der römischen Brücke über die Ouvèze gibt es hier die größte französische archäologische Ausgrabungsstätte. Ein Fünftel der Römerstadt Vasio Vocontiorum ist freigelgt und kann besichtigt werden.

Dom

Vaison-la-Romaine war über mehrere Jahrhunderte Bischofssitz. Der Dom, auf römischen Grundmauern errichtet, kündet noch davon.

Enclave des Papes

Die Kalkböden verleihen dem geschätzten Côtes du Rhône seine besonderen Geschmacksnuancen. Aber Vorsicht, manche dieser Weine sollten erst nach vollendetem  Tagwerk genossen werden.

Piegon

Dem Wein wurde in Piegon ein Denkmal gesetzt: La Belle Vendangeuse mit der Madonne au raisin von J. P. Eichenberger.

Vinsobre

Vinsobres ist eines dieser kleinen Winzerdörfer, die typisch für die Provence sind: Errichtet auf einem Hügel, scharen sich die Häuser dicht um die Kirche in der Mitte der Siedlung. Häufig ist die Stadtmauer noch zur Gänze erhalten.

Nyons

Neben Weinbau ist der Olivenanbau ein weiteres Standbein der Landwirte. Die Oliven aus Nyons sind besonders begeht. Die Stadt hat aber noch mehr zu bieten, unter anderem den romanischen Pont de Nyons von 1409, eine Brücke, die am Rande der Altstadt das Flüsschen Eygues überspannt.

Furt

Nicht überall enden die Wege an Brücken, also müssen wir den Fluss auch schon einmal im Wasser durchqueren.

Brantes

Die Provence hat, wenn man sich nicht gerade in den großen Flusstälern bewegt, kräftige Anstiege und entsprechend rauschende Abfahrten zu bieten. Bei Brantes überwinden wir mehrere hundert Höhenmeter, um aus dem Tal des Toulerenc über den Col de Fontaube in das Tal der Ouvèze zu gelangen.

Col d'Ey

Auch der Col d’Ey verlangt uns alles ab. Dafür ist der Blick von hier oben auf den schneebedeckten Mt. Ventoux besonders beeindruckend.

 

Monts de Vaucluse, Petit Luberon und Mt. Ventoux

Können wir in den Alpilles und den Dentelles bei Bedarf auch einmal in flaches Gelände ausweichen, ist das in den Vaucluse und dem Luberon kaum noch möglich. Hier handelt es sich um ausgedehnte Gebirgszüge, deren Straßen und Wege von einem dauernden Auf und Ab geprägt sind. Gipfeln tut das Ganze im Mt. Ventoux mit 1912 m, nicht nur bei der Tour de France eine besondere Herausforderung.

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Mitten in den Vaucluse liegt eines der schönsten Dörfer Frankreichs: Das Ockerdorf Roussillon.

Roussillon

Ockerfarben prägen das Stadtbild.

Rustrel

Auch im Colorado Provençal bei Rustrel wurde früher Ocker abgebaut und zu Farbe verarbeitet. Die Ockerbrüche können auf mehreren Rundtouren durchlaufen werden.

Plantagen

Im zeitigen Frühjahr stehen die Kirschbäume in voller Blüte, ein schöner Kontrast zu den roten Böden und dem fast schwarzen Holz der Weinstöcke.

Borie

Überall stoßen wir auf Reste früher Besiedlung. Die urtümlichen Bories dienten den Bauern zur vorübergehenden Behausung, als Heustadel, Schafställe oder Schutzhütten. Bei Gordes ist ein ganzes Dorf dieser Steinhäuser zu besichtigen.

Borie

Die ausgedehnten Lavendelfelder stehen erst im Juli/August in voller Blüte, ein leichter Duft  liegt aber immer in der Luft.

Römerbrücke

Seit 2000 Jahren führt der Verkehr über diese Römerbrücke, das nennen wir nachhaltiges Bauen.

Buoux

Die Kletterfelsen von Buoux bieten höchste Schwierigkeitsgrade.

Nesque

Durch die wildromantische Gorges de La Nesque (Nesqueschlucht) windet sich eine 22 km lange verkehrsarme Straße, die in beiden Richtungen gut befahrbar ist. Kleine Tunnel und viele Aussichtpunkte machen die Fahrt durch die Schlucht zu einem Höhepunkt unserer Radtouren in der Provence.

Petit Luberon

Der Kammweg auf dem Petit Luberon (Kleiner Luberon) ist Wanderern und Radfahrern vorbehalten. Von hier geht der Blick bis zum Mittelmeer.

Vaucluses

Über allem thront der Géant de Provence (Riese der Provence), der Berg der Winde, der heilige Berg, der Mt. Ventoux, mit 1912 m Höhe die höchste Erhebung weit und breit. Sein weißer Kalksteingipfel lässt uns nie richtig wissen, ob dort nun noch Schnee liegt oder nicht.

Ferme

Die Straße oberhalb von Chalet Reynard ist noch gesperrt, wir wagen uns dennoch weiter.

Ventoux Straße

Nun haben wir die Gewissheit: Es ist Schnee. Aber wenigstens ist die Straße befahrbar.

Ventoux Gipfel

Erschöpft aber glücklich. Nach fast 30 km anstrengender Steigung mit durchschnittlich 9% haben wir den Gipfel des Mt. Ventoux erreicht. Nun aber schnell wieder hinab in die Wärme!

Wir

Mehr Informationen zu diesen und anderen Tandemtouren (Karten, GPX-Tracks, Bilder, Sehenswürdigkeiten …) gibt es auf http://www.dieboehmes.de .

karte

Übersichtskarte mit den Schwerpunkten unserer Touren.

Charakter unserer Tagestouren:

  • Feste Standorte auf Campingplätzen im Wohnwagen, von dort aus Rundtouren
  • Aktuelles Tandem ist ein El Conquistador de Montanas von Ventana (MTB-Fully)
  • Strecken von 50 km (Schotter, z.B. Feuerwehrwege in den Alpilles und den Monts de Vaucluse) bis 120 km (Asphalt , z.B. Befahrung des Mt. Ventoux, Umrundung des Mt. Ventoux, Nesqueschlucht)
  • Keine Scheu vor Schiebestrecken wenn es zu steil oder zu holprig wird
  • Ausgiebige Pausen (entweder Picknick oder Besuch eines Restaurants)
  • Besuche von Winzergenossenschaften und privaten Kellereien mit Weinproben
  • Besuche von Wochenmärkten, verbunden mit Einkäufen
  • Besichtigung von Sehenswürdigkeiten, auch zu Fuß (Sorguequelle, Kathedrale Saint-Trophime in Arles, Altstadt von Les Baux-de-Provence …)

 

 

 

 

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